MESSINA – Lago Ganzirri
Die wilde Charybdis
Seufzend ruderten wir hinein in die schreckliche Enge:
Denn hier drohte Skylla, und dort die wilde Charybdis,
Welche die salzige Flut des Meeres fürchterlich einschlang.
Wenn sie die Flut ausbrach: wie ein Kessel auf flammendem Feuer,
Brauste mit Ungestüm ihr siedender Strudel, und hochauf
Spritzte der Schaum und bedeckte die beiden Gipfel der Felsen.
Wenn sie die salzige Flut des Meeres wieder hineinschlang,
Senkte sich mitten der Schlund des reissenden Strudels, und ringsum
Donnerte furchtbar der Fels, und unten blickten des Grundes
Schwarze Kiesel hervor. Und bleiches Entsetzen ergriff uns.
Bradford: „Die homerische Charybdis kreist nicht mehr einen Pfeilschuß vom Felsen der Skylla entfernt, sondern dicht unter der sizilianischen Küste, genau östlich des Dorfes Ganzirri.“
Wolf: „Als Charybdis wird man ohne weiteres den großen Strudel südlich von der Punta del Faro (siehe Sirenen) ansehen dürfen, den sogar die moderne Seekarte so nennt.“
Und Skylla? Da müssen wir jetzt durch!